Nicht immer sind es die Schwiegereltern, von denen Konflikte ausgehen – manchmal ist es das Schwiegerkind, das die Familie auf Abstand hält, kontrolliert, kritisiert oder abwertet. Für Eltern und Schwiegereltern kann das zutiefst verletzend sein. Sie erleben, wie vertraute Beziehungen brüchig werden, und wissen oft nicht, wie es so weit kommen konnte.
Psychologisch betrachtet geht es dabei selten um böse Absichten. Hinter einem schwierigen Verhalten stehen häufig alte Erfahrungen, unbewältigte Konflikte oder das Bedürfnis, Kontrolle über das eigene Leben zu behalten. Manche Schwiegertöchter oder -söhne reagieren auf Überforderung mit Rückzug oder Dominanz – als Versuch, sich selbst zu schützen. Wenn diese Mechanismen aufeinandertreffen, entstehen Missverständnisse, Loyalitätskonflikte und Gefühle von Ohnmacht auf beiden Seiten.
In der psychologischen Beratung geht es nicht darum, Schuldige zu finden, sondern Zusammenhänge zu verstehen. Perspektivenübernahme spielt dabei eine zentrale Rolle: zu begreifen, was die andere Seite antreibt, ohne das eigene Erleben zu relativieren. Das schafft Klarheit – und oft auch Mitgefühl, wo zuvor nur Wut oder Kränkung waren.
Gemeinsam erarbeiten wir Wege,
wie Sie Ihre eigenen Grenzen wahren,
wie Sie sich innerlich stabilisieren,
und wie Sie einen Umgang mit der Situation finden, der weder in Bitterkeit noch in Anpassung führt.
Nicht jede Beziehung lässt sich reparieren. Aber sie lässt sich befrieden – durch Verständnis, durch innere Distanz und durch den Mut, das eigene Wohl wieder in den Mittelpunkt zu stellen.
Es geht es nicht darum, Schuldige zu finden, sondern Zusammenhänge zu verstehen. Wie wirken alte Erfahrungen und Loyalitäten bis heute? Welche unausgesprochenen Aufträge und Erwartungen prägen das Miteinander? Und was braucht es, damit Nähe wieder möglich wird – ohne, dass jemand sich selbst verliert?
Ich arbeite systemisch und ressourcenorientiert. Familientherapie bedeutet für mich, einen Raum zu schaffen, in dem jedes Mitglied gehört wird – auch dann, wenn die Stimmen leise, widersprüchlich oder erschöpft sind. Gemeinsam erkunden wir, wie Kommunikation, Missverständnisse oder alte Muster Beziehungen beeinflussen, und entwickeln Wege, wie Vertrauen und Verbundenheit wieder wachsen können.
Auf landwirtschaftlichen Betrieben und in Mehrgenerationen-Familien zeigen sich familiäre Themen häufig besonders verdichtet. Wo Wohnen, Arbeiten und Leben ineinandergreifen, braucht es besondere Achtsamkeit für Grenzen, Verantwortung und individuelle Bedürfnisse. Hier kann systemische Familientherapie helfen, generationsübergreifende Muster zu erkennen und neue Freiräume zu schaffen – ohne Brüche, aber mit Klarheit.